21. April 2020:
Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte haben jetzt einen klaren Kurs verdient in dieser für sie sehr ungewöhnlichen Zeit mit den entsprechend eingeschränkten Rahmenbedingungen. Den Vorschlag der Sechs-Tage-Woche lehnen wir ab.
Eine Verschärfung der Chancenungleichheit durch Corona muss verhindert werden. Es braucht eine zu Ende gedachte, gemeinsam entwickelte Lösung dafür, dass die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichem Lernstand in die Schule zurückkehren werden. Die überdeutliche Ablehnung der GEW gegenüber dem Vorstoß von Frau Prien, Samstagsunterricht einzurichten, zeigt, dass eine engere Abstimmung mit denen, die die Idee umsetzen müssten, dringend nötig gewesen wäre. Wir erwarten eine enge Einbindung derjenigen, die von den Entscheidungen des Ministeriums betroffen sind, sprich: Landesschüler*innenvertretungen, Landeselternbeiräte und Lehrkräftegewerkschaften, -verbände und Personalvertretung.
Dass dem Thema Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler nun eine verstärkte Aufmerksamkeit zukommt, begrüßen wir. Auch mit Blick auf internationale Untersuchungen, wie PISA, zeigt sich: Die Regierung hat einige Hausaufgaben zu erledigen in dieser Hinsicht. Wir brauchen eine mit dem Blick nach vorne gerichtete Politik. Ein beständig starkes Engagement für Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit für alle Schülerinnen und Schüler. Dafür braucht Schleswig-Holstein eine Bildungspolitik mit den Betroffenen statt über diese. Dazu gehört ein Ende der Sparpolitik in der Bildung.